„Eine Messe lesen lassen“

Triumphkreuz: Kirche San Damiano, Assisi, ca. 1100

Die namentliche Fürbitte für Lebende und Verstorbene im öffentlichen Gottesdienst der Kirche ist seit ältester Zeit fester Bestandteil christlicher Frömmigkeit. Der heilige Kirchenvater Cyprian von Karthago (200-258) berichtet vom namentlichen Gebet für verstorbene Christen als selbstverständlichem Bestandteil der Eucharistiefeier — ebenso auch das Sakramentar des ägyptischen Bischofs Serapion von Thmuis (4. Jh.). Schon die Synode von Elvira (ca. 305) erwähnt zudem die namentliche Fürbitte für Lebende.

Eine besondere namentliche Fürbitte findet nicht zufällig während der zentralen Momente der Eucharistiefeier statt, wenn das von Christus am Kreuz zu unserer Erlösung dargebrachte Opfer vergegenwärtigt wird. Denn durch die Gabenbereitung und das eucharistische Hochgebet vereinigt sich ja die versammelte Gemeinde bereits auf geheimnisvolle Weise mit dem Kreuzesopfer Christi, dessen Leib und Blut sie später im Sakrament empfängt. Und diese innige Verbindung mit Christus, dem Haupt der Kirche — während Offertorium und Hochgebet — führt auch zu einer tieferen Verbindung mit den übrigen Gliedern Seines Leibes, nämlich den lebenden und verstorbenen Christgläubigen aller Zeiten und Orte. Hier ist daher der würdigste und geistlich herausragendste Ort, um öffentlich namentlich für lebende und verstorbene Angehörige des Gottesvolkes zu beten.

Im christlichen Osten sind die Aufzählungen solcher Namen — aufgrund des einst hierfür verwendeten Schreibmaterials — als Diptychen bekannt. Im Westen beschränkt man sich meist auf wenige Namen während ein und derselben Eucharistiefeier — und spricht jeweils von einer Messintention.

Auch in den nordisch-katholischen Eucharistiefeiern wird selbstverständlich für Lebende und Verstorbene auf Wunsch namentlich gebetet. Die lebenden oder verstorbenen Christinnen und Christen, für die in einer heiligen Messe gebetet werden soll, können Sie Ihrem jeweils zuständigen Seelsorger mitteilen oder — auch ohne Kirchenmitgliedschaft — über das entsprechende Formular auf unserer Webseite abgeben. Sogenannte Mess-Stipendien sind jederzeit willkommen und werden mit einer Messkarte — einem repräsentativen schriftlichen Beleg für die in Ihrer Intention gefeierte heilige Messe — beantwortet. Wir beten gerne für Sie und Ihre Angehörigen!