4. Fastensonntag

Die wundersame Brotvermehrung:
Codex Egberti, fol. 47v, ca. 980

Im Folgenden werden die biblischen und liturgischen Texte des Sonntags mit weiteren Gebeten und Liedern zu einem kurzen Wort-Gottesdienst zusammengestellt. Wem aufgrund der aktuellen Situation kein Gottesdienstbesuch möglich ist, kann zumindest auf diese Weise — gemeinsam mit der Familie oder alleine für sich — den Sonntag kirchlich begehen.

Eröffnung

Lied zum Eingang

Zu dir, o Gott, erheben wir
die Seele mit Vertrauen.
Dein Volk erfreuet sich in dir
woll’st gnädig niederschauen.
Lass leuchten, Herr, dein Angesicht,
erfüll mit deiner Gnade Licht
und schenk uns dein Erbarmen.

Text: Heinrich Bone 1851, Melodie: Caspar Ulenberg 1582

Trinitarisches Votum

Im Namen des Vaters und des Sohnes + und des Heiligen Geistes.
Amen.

Gebet um die Gnade des Heiligen Geistes

Allmächtiger Gott! Vor Dir sind alle Herzen offen. Du kennst alles Sinnen und Trachten, und kein Geheimnis ist Dir verborgen. Reinige die Gedanken unserer Herzen durch das Wirken Deines Heiligen Geistes, damit wir Dich vollkommen lieben und Deinen heiligen Namen recht verherrlichen. Durch Jesus Christus, unseren Herrn, der mit Dir und dem Heiligen Geist, ein einiger Gott, lebt und herrscht, jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen.

Und/oder: Bußakt

Ich bekenne Gott dem Allmächtigen,
der seligen Maria, allen Heiligen
und euch, Brüder und Schwestern,
dass ich durch meine Schuld viel gesündigt habe,
im Hochmut, im Denken, Reden, Tun und Lassen.
Ich bitte euch: betet für mich.

Der allmächtige Gott erbarme sich unser
durch die Fürsprache der seligen Maria
und aller Heiligen.
Er lasse uns alle Sünden nach
und führe uns zum ewigen Leben.

Amen.

Introitus (Ps 46)

Gott ist uns Zuflucht und Stärke, *
als Hilfe in Nöten wohlbewährt befunden.

Darum bangen wir nicht, wenngleich die Erde vergeht, *
wenn Berge tief im Meer versinken;

mögen tosen, mögen schäumen seine Wogen, *
mögen beben die Berge von seinem Ungestüm:

der HERR der Heerscharen ist mit uns, *
eine feste Burg ist uns der Gott Jakobs!

Ein Strom ist da: seine Bäche erfreuen die Gottesstadt, *
das Heiligtum, die Wohnung des Höchsten.

Gott ist in ihrer Mitte: sie wird nicht wanken, *
Gott schützt sie, schon wenn der Morgen tagt.

Völker tobten, Königreiche wankten: *
er ließ seinen Donner dröhnen, da erschrak die Erde.

Der HERR der Heerscharen ist mit uns, *
eine feste Burg ist uns der Gott Jakobs!

Kommt her und schaut die Taten des HERRN, *
der Wunderbares wirkt auf Erden,

der den Kriegen ein Ziel setzt bis ans Ende der Erde, /
der Bogen zerbricht und Speere zerschlägt, *

Kriegswagen mit Feuer verbrennt!

»Lasst ab und erkennt, dass ich (nur) Gott bin, *
erhaben unter den Völkern, erhaben auf Erden!«

Der HERR der Heerscharen ist mit uns, *
eine feste Burg ist uns der Gott Jakobs!

Ehre sei dem Vater und dem Sohn *
und dem Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *
und in Ewigkeit. Amen.

Kyrie

Herr, erbarme Dich. (dreimal)
Christus, erbarme Dich. (dreimal)
Herr, erbarme Dich. (dreimal)

Oder:

Kyrie, eleison. (dreimal)
Christe, eleison. (dreimal)
Kyrie, eleison. (dreimal)

Melodie: ukrainisch-orthodox (Kiewer Choral)

Tagesgebet (vom 4. Fastensonntag)

Allmächtiger Gott! Zu Recht werden wir von Dir für unsere Missetaten bestraft. So bitten wir Dich: Gewähre uns, durch Deine stärkende Gnade Ruhe und Erquickung zu finden. Durch unseren Herrn und Erlöser Jesus Christus, der mit Dir und dem Heiligen Geist, ein einiger Gott, lebt und herrscht, jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen.

Wort-Verkündigung

Lesung (Gal 4,21–31)

Brüder und Schwestern! 21 Sagt mir doch, die ihr gern unter dem Gesetz stehen möchtet: versteht ihr denn das Gesetz nicht? 22 Es steht ja doch geschrieben (Gen 21,2.9), dass Abraham zwei Söhne hatte, einen von der Magd und einen von der Freien. 23 Jedoch jener von der Magd war nur sein fleischmäßig erzeugter Sohn, dieser von der Freien aber war ihm aufgrund der (göttlichen) Verheißung geboren. 24 Das ist bildlich zu verstehen; denn diese (beiden Frauen) stellen zwei Bündnisse dar, das eine vom Berge Sinai, das zur Knechtschaft gebiert: das ist die Hagar; 25 das Wort Hagar (= Felsklippe) bedeutet nämlich den Berg Sinai in Arabien, und sie entspricht dem heutigen Jerusalem; denn dieses befindet sich (auch) in Knechtschaft samt seinen Kindern. 26 Das Jerusalem droben dagegen ist eine Freie, und dies (Jerusalem) ist unsere Mutter; 27 denn es steht geschrieben (Jes 54,1): »Freue dich, du Kinderlose, die du nicht Mutter wirst! Brich in Jubel aus und frohlocke, die du keine Geburtsschmerzen zu leiden hast! Denn die Alleinstehende hat zahlreiche Kinder, mehr als die Verehelichte.« 28 Ihr aber, liebe Brüder, seid nach Isaaks Art Kinder der Verheißung. 29 Wie jedoch damals der nach dem Fleisch erzeugte Sohn den nach dem Geist erzeugten verfolgt hat, so ist es auch jetzt der Fall. 30 Aber was sagt die Schrift dazu? »Verstoße die Magd und ihren Sohn! Denn der Sohn der Magd soll nicht das gleiche Erbrecht mit dem Sohn der Freien haben.« (Gen 21,10) 31 Darum, liebe Brüder und Schwestern: Wir sind nicht Kinder einer Magd, sondern der Freien!

Wort des lebendigen Gottes.
Dank sei Gott.

Zwischengesang (Trishagion)

Heiliger Herre Gott, heiliger starker Gott, heiliger unsterblicher Gott,
erbarm‘ Dich über uns.
 (dreimal)

Melodie: griechisch-orthodox (byzantinischer Choral)

Evangelium (Joh 6,1–14)

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.
Ehre sei Dir, o Herr.

In jener Zeit 1 begab sich Jesus auf die andere Seite des Galiläischen Sees, des Sees von Tiberias; 2 es zog ihm aber dorthin eine große Volksmenge nach, weil sie die Wunderzeichen sahen, die er an den Kranken tat. 3 Jesus stieg aber auf den Berg hinauf und ließ sich dort mit seinen Jüngern nieder; 4 das jüdische Passah stand aber nahe bevor. 5 Als nun Jesus sich dort umschaute und eine große Volksmenge zu sich kommen sah, sagte er zu Philippus: »Woher sollen wir Brote kaufen, damit diese zu essen haben?« 6 So fragte er aber, um ihn auf die Probe zu stellen; denn er selbst wusste wohl, was er tun wollte. 7 Philippus antwortete ihm: »Für zweihundert Denare (= Silberstücke) Brot reicht für sie nicht hin, damit jeder auch nur ein kleines Stück erhält.« 8 Da sagte einer von seinen Jüngern, nämlich Andreas, der Bruder des Simon Petrus, zu ihm: 9 »Es ist ein Knabe hier, der fünf Gerstenbrote und zwei Fische (zum Verkauf bei sich) hat, doch was ist das für so viele?« 10 Jesus aber sagte: »Lasst die Leute sich lagern!«, es war nämlich dichter Rasen an dem Ort. So lagerten sich denn die Männer, etwa fünftausend an Zahl. 11 Jesus nahm sodann die Brote, sprach den Lobpreis (Gottes) und ließ sie unter die Leute austeilen, die sich gelagert hatten; ebenso auch von den Fischen, soviel sie begehrten. 12 Als sie dann satt geworden waren, sagte er zu seinen Jüngern: »Sammelt die übrig gebliebenen Brocken, damit nichts umkommt.« 13 Da sammelten sie und füllten von den fünf Gerstenbroten zwölf Körbe mit Brocken, die beim Essen übrig geblieben waren. 14 Als nun die Leute das Wunderzeichen sahen, das er getan hatte, erklärten sie: »Dieser ist wahrhaftig der Prophet, der in die Welt kommen soll!« 

Evangelium unseres Herrn Jesus Christus.
Lob sei Dir, Christus.

Homilie

Mit dem heutigen Sonntag liegt bereits mehr als die Hälfte der vorösterlichen Bußzeit (die Karwoche eingerechnet) hinter uns. Epistel und Evangelium schlagen einen bewusst freudigen Ton an. (Der Sonntag heißt deshalb auch Laetare, also „Frohlocke!“, denn früher wurde eingangs Jes 66,10f — in alter lateinischer Übersetzung, wohl noch deutlich älter als die Vulgata des Hieronymus! — gesungen.) Auch das Tagesgebet spricht von der „Ruhe und Erquickung“, die wir durch Gottes Gnade erlangen können.

Lebensfreude, innere Ruhe, Erquickung — wer möchte das nicht?! Auch ganz unabhängig von der aktuellen Pandemie leben sowohl die Ratgeber-Literatur als auch die neo-religiösen Bewegungen unserer Tage von dieser tiefen Sehnsucht. Doch auch die Kirche, das Evangelium nimmt sich der Frage an, wo wir bleibende Freude, Ruhe und Erquickung finden können. Die christliche Antwort ist gleichwohl — wie so oft — eine Zu-Mutung, sie fordert unseren Mut heraus und wirkt auf manchen vielleicht sogar paradox: Wir erfahren nämlich Gottes Zuwendung gerade dann, wenn wir bei wichtigen Lebensfragen wirklich „alles auf eine Karte“ setzen, unsere Hoffnung ganz an ihm befestigen, alles von ihm erwarten — wenn wir auf ihn vertrauen, auch wenn unser Leben nicht nach unseren Vorstellungen läuft. „Unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet, o Herr, in Dir“, schrieb einst der Kirchenlehrer Augustinus.

Alles auf eine Karte zu setzen, fällt vielen Menschen, nicht nur, aber gerade in unserem Kulturkreis, sehr schwer. Besonders wir Deutschen sind weltweit bekannt für unser ausgeprägtes Sicherheitsdenken. Absicherung und Diversifikation von Risiken ist unsere Standard-Antwort, wenn es um wichtige Entscheidungen geht. Sich für mehrere Eventualitäten abzusichern („hedging“), ist in vielen Entscheidungssituationen plausibel und richtig — gewiss immer dann, wenn es um endliche Werte mit kalkulierbaren Risiken geht. Dennoch wird dieses Streben nach Sicherheit ins Pathologische übersteigert, wenn es zur alles leitenden Lebensmaxime überhöht wird. Das wird dann zu der „German Angst“, die im Ausland sprichwörtlich ist. (Und sie ist keineswegs erst seit den Hamsterkäufen der letzten Wochen bekannt …) Warum nun ist das Streben nach völliger Sicherheit irrational? Weil das menschliche Leben zu komplex und zerbrechlich ist, um alle Eventualitäten abzusichern — Lebensfreude und innerer Frieden können sich also auf diese Weise nicht einstellen.

Nein, wer den Weg mit Gott gehen will, muss zunächst etwas wagen. Als Vorbild hierfür dient uns im Evangelium von der Brotvermehrung die Volksmenge: Denn diese Menschen erwarten offenbar alles von Jesus — und haben sich deshalb gerade nicht durch das Einpacken von Proviant abgesichert. (Manch ein rationalistischer Exeget sieht dies anders; doch muss die Frage erlaubt sein, ob er damit nicht einfach die oben beschriebene westliche, speziell deutsche Absicherungs-Mentalität projiziert …) Im Lichte des Evangeliums haben diese Menschen mit ihrer scheinbaren Unbedachtheit genau die richtigen Prioritäten gesetzt. Sie haben nämlich all ihre Aufmerksamkeit auf die seltene Gelegenheit zur Begegnung mit Gottes Sohn gelenkt. Und nun erleben sie, wie er für das sorgt, worum sie sich zu Recht nicht gesorgt haben. Bedenken wir: Was wäre wohl einem der Zuhörer Jesu geschehen, wenn er wegen eines knurrenden Magens Jesus den Rücken gekehrt und den Heimweg angetreten hätte? Er wäre wohl halb verhungert beim Abstieg vom Berg, er hätte die Reden des Messias teilweise verpasst und er hätte sich selbst um eine wahrhaft wunderbare Glaubenserfahrung, nämlich die Brotvermehrung, gebracht.

Eine weitere Illustration bietet uns, wie wir in der Epistel gehört haben, die von Gott zuvor verheißene Zeugung Isaaks durch Abraham mit Sara, seiner hochbetagten rechtmäßigen Ehefrau. Im Gegensatz dazu steht die Verzweiflungstat Saras und Abrahams, mit der sie der Verheißung Gottes aus eigener Kraft — unter Zuhilfenahme von Saras Magd Hagar — nachhelfen wollten. Denn daraus ging zwar ebenfalls ein Sohn Abrahams mit zahlreichen Nachkommen hervor. Doch gab es hierdurch erstens viel Herzeleid, unter welchem das schwächste Glied, die Sklavin Hagar, am meisten zu leiden hatte. Und zweitens haben letztlich eben nicht die Nachkommen Hagars (durch Ismael), sondern die Nachkommen Saras (durch Isaak) Heilsgeschichte geschrieben. (Um dies zu unterstreichen, nennt Paulus nicht einmal Ismaels Namen.)

Was schließen wir hieraus: Wahre Lebensfreude, existentielle Erfüllung, inneren Frieden findet nur, wer bereit ist, sie sich von Gott schenken zu lassen — ohne anderweitige Vorkehrungen zu treffen und ohne Gott nachzuhelfen. Wer dagegen seinen Lebenssinn woanders sucht — oder wer meint, Gott etwas abtrotzen zu können, der vergeudet seine Kraft. Ein solcher Mensch nimmt sich selbst — geradezu mit logischer Zwangsläufigkeit — die Möglichkeit, Gottes besondere, wunderbare Zuwendung zu erfahren; und der Preis für einen solchen Unglauben ist Rastlosigkeit, Freudlosigkeit, Verbitterung.

Wohl dem dagegen, der alles Wesentliche im Leben von Gott erwartet — und sich dabei wie ein Kind beschenken lassen kann. Ein solcher Mensch wird mit dem Psalmisten singen: „Gott ist uns Zuflucht und Stärke, […] der Wunderbares wirkt auf Erden.“ (Ps 46,2.9) Und wenn wir solche Menschen geworden sind, dann heißt für uns jeder Tag wie dieser Sonntag: Laetare — Frohlocke!

Credo

Wir glauben an den einen Gott,
den Vater,
den Allmächtigen,
der alles geschaffen hat,
Himmel und Erde,
die sichtbare und die unsichtbare Welt.

Und an den einen Herrn Jesus Christus,
Gottes eingeborenen Sohn,
aus dem Vater geboren vor aller Zeit:
Gott von Gott,
Licht vom Licht,
wahrer Gott vom wahren Gott,
gezeugt, nicht geschaffen,
eines Wesens mit dem Vater;
durch ihn ist alles geschaffen.
Für uns Menschen und zu unserm Heil ist er vom Himmel gekommen,

hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist
von der Jungfrau Maria und ist Mensch geworden.
(Verneigung)
Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus,
hat gelitten und ist begraben worden,
ist am dritten Tage auferstanden nach der Schrift
und aufgefahren in den Himmel.
Er sitzt zur Rechten des Vaters
und wird wiederkommen in Herrlichkeit,
zu richten die Lebenden und die Toten;
seiner Herrschaft wird kein Ende sein.

Wir glauben an den Heiligen Geist,
der Herr ist und lebendig macht,
der aus dem Vater hervorgeht,
der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird,
der gesprochen hat durch die Propheten,
und die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche.
Wir bekennen die eine Taufe zur Vergebung der Sünden.
Wir erwarten die Auferstehung der Toten
und das Leben der kommenden Welt.

Amen.

Abschluss

Fürbitten

Allmächtiger und ewig lebender Gott! Du hast uns durch Deinen heiligen Apostel gelehrt, dass wir vor allen Dingen für alle Menschen Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung verrichten sollen.

(Anliegen des Tages.)

Wir bitten Dich in Demut: Erhöre unsere Gebete, die wir vor Deine göttliche Majestät bringen. Durch Jesus Christus, unseren Herrn, dem mit Dir und dem Heiligen Geist alle Ehre und Herrlichkeit gebührt, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Gebet des Herrn

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn Dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

Schlussgebet

Allmächtiger Gott! Du hast uns jetzt die Gnade verliehen, einmütig unser gemeinsames Flehen vor Dich zu bringen, und Du hast verheißen, wenn zwei oder drei in Deinem Namen versammelt sind, sie zu erhören. Erfülle nun, o Herr, die Anliegen und Bitten Deiner Diener zu ihrem Wohl, indem Du uns in dieser Welt die Erkenntnis Deiner Wahrheit und in der künftigen das ewige Leben schenkst. Denn Du bist ein guter und menschenliebender Gott, und Dich verherrlichen wir, den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist, jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen.

Segensspruch

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.

Oder:

Der Herr segne uns, Er bewahre uns vor allem Unheil und führe uns zum ewigen Leben. Amen.

Lied zum Ausgang

1. Jesu, meine Freude,
meines Herzens Weide,
Jesu, meine Zier,
ach wie lang, ach lange
ist dem Herzen bange
und verlangt nach dir!
Gottes Lamm, mein Bräutigam,
außer dir soll mir auf Erden
nichts sonst Lieber’s werden.

2. Unter deinem Schirmen
bin ich vor den Stürmen
aller Feinde frei.
Lass den Satan wettern,
lass die Welt erzittern,
mir steht Jesus bei.
Ob es jetzt gleich kracht und blitzt,
ob gleich Sünd‘ und Hölle schrecken,
Jesus will mich decken.

3. Trotz dem alten Drachen,
trotz dem Todesrachen,
trotz der Furcht dazu!
Tobe, Welt, und springe;
ich steh hier und singe
in gar sich’rer Ruh.
Gottes Macht hält mich in acht;
Erd‘ und Abgrund muss verstummen,
ob sie noch so brummen.

4. Weg mit allen Schätzen!
Du bist mein Ergötzen,
Jesu, meine Lust.
Weg, ihr eitlen Ehren,
ich mag euch nicht hören,
bleibt mir unbewusst!
Elend, Not, Kreuz, Schmach und Tod
soll mich, ob ich viel muss leiden,
nicht von Jesu scheiden.

5. Gute Nacht, o Wesen,
das die Welt erlesen,
mir gefällst du nicht!
Gute Nacht, ihr Sünden,
bleibet weit dahinten,
kommt nicht mehr ans Licht!
Gute Nacht, du Stolz und Pracht;
dir sei ganz, du Lasterleben,
gute Nacht gegeben!

6. Weicht, ihr Trauergeister!
denn mein Freudenmeister,
Jesus, tritt herein.
Denen, die Gott lieben,
muss auch ihr Betrüben
lauter Freude sein.
Duld ich schon hier Spott und Hohn,
dennoch bleibst du auch im Leide,
Jesu, meine Freude.

Text: Johann Franck 1653, Melodie: Johann Crüger 1653