„Damit ihr glaubt, dass Jesus der Messias ist“

Meister Dionysius: Das Bekenntnis des Thomas, Russland ca. 1500

Liturgische Eigentexte zum Hochfest des Apostels Thomas

Introitus-Psalm

Ps 128

Wohl jedem, der den HERRN fürchtet
und auf seinen Wegen wandelt!

2Deiner Hände Erwerb – du darfst ihn genießen:
wohl dir, du hast es gut!

3Deine Frau gleicht einem fruchtbaren Weinstock
im Innern deines Hauses;

deine Kinder sind wie Ölbaumschosse
rings um deinen Tisch.

4Ja wahrlich, so wird der Mann gesegnet,
der da fürchtet den HERRN.

5Dich segne der HERR von Zion her,
dass du schauest deine Lust an Jerusalems Glück dein Leben lang

6und sehest Kinder von deinen Kindern!
Heil über Israel!

Tagesgebet

Allmächtiger und ewig lebender Gott! Du hast zugelassen, dass Dein heiliger Apostel Thomas – zur größeren Befestigung seines Glaubens – die Auferstehung Deines Sohnes bezweifelte. Verleihe uns, so vollkommen und ohne Zweifel an Deinen Sohn zu glauben, dass unser Glaube vor Deinem Angesicht niemals getadelt werde. Erhöre uns hierin, o Herr! Durch denselben Jesus Christus, dem mit Dir und dem Heiligen Geist alle Ehre und Herrlichkeit gebührt, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Lesung

Eph 2,19–22

Aus dem Brief des Apostels Paulus an die Epheser.

Brüder und Schwestern! 19Demnach seid ihr jetzt nicht mehr Fremdlinge und Beisassen (d.h. geduldete Ausländer), sondern seid Vollbürger mit den Heiligen und Gottes Hausgenossen, 20aufgebaut auf der Grundmauer der Apostel und Propheten — ein Bau, bei welchem Christus Jesus selber der Eckstein ist: 21in ihm wächst jeder Bau, fest zusammengefügt, zu einem heiligen Tempel im Herrn empor, 22und in diesem werdet auch ihr (Heiden) mitauferbaut zu einer Wohnstätte Gottes im Geist.

Evangelium

Joh 20,24–31

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

Thomas aber, einer von den Zwölfen, der auch den Namen ›Zwilling‹ führt, war nicht bei ihnen gewesen, als Jesus gekommen war. 25Die anderen Jünger teilten ihm nun mit: »Wir haben den Herrn gesehen!« Er aber erklärte ihnen: »Wenn ich nicht das Nägelmal in seinen Händen sehe und meinen Finger in das Nägelmal und meine Hand in seine Seite lege, werde ich es nimmermehr glauben!« 26Acht Tage später befanden sich seine Jünger wieder im Hause, und (diesmal) war Thomas bei ihnen. Da kam Jesus bei verschlossenen Türen, trat mitten unter sie und sagte: »Friede sei mit euch!« 27Darauf sagte er zu Thomas: »Reiche deinen Finger her und sieh dir meine Hände an; dann reiche deine Hand her und lege sie mir in die Seite und sei nicht (länger) ungläubig, sondern werde gläubig!« 28Da antwortete ihm Thomas: »Mein Herr und mein Gott!« 29Jesus erwiderte ihm: »Weil du mich gesehen hast, bist du gläubig geworden. Selig sind die, welche nicht gesehen haben und doch zum Glauben gekommen sind!« 30Noch viele andere Wunderzeichen hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan, die in diesem Buche nicht aufgezeichnet stehen; 31diese aber sind niedergeschrieben worden, damit ihr glaubt, dass Jesus der Messias, der Sohn Gottes ist, und damit ihr durch den Glauben Leben in seinem Namen habt.