Diesen Sommer hat die 2012 gegründete deutsche Administratur der Nordisch-katholischen Kirche ein wichtiges Etappenziel erreicht: All ihre grundlegenden liturgischen und theologischen Texte sind nun abschließend redigiert und publiziert, insbesondere das deutschsprachige nordisch-katholische Sakramentar (Missale & Rituale) samt Ergänzungsband (Kurzfassung des Pontificale und Kalendarium) sowie deutsche Übersetzungen der Bekenntnistexte der Union von Scranton. (Zu Letzteren zählt natürlich auch das orthodox-altkatholische Konsensdokument Koinonia auf altkirchlicher Basis; dieses erschien bereits 1989 als authentische Fassung auf Deutsch; Hrsg. Urs v. Arx, IKZ 79 Beiheft zu Nr. 4). Die deutsche Administratur der Nordisch-katholischen Kirche hat hierdurch ein neues Kapitel in ihrer jungen Geschichte aufgeschlagen. Insbesondere kann die theologisch-liturgische Konsolidierung der Administratur, welche ihr im Juni 2018 von Bischof Dr. Roald Nikolai Flemestad nach turbulenten Anfangsjahren verordnet wurde, nun im Grundsatz als abgeschlossen gelten.
Daraus folgt eine erfreuliche Schwerpunktverlagerung in der künftigen Arbeit der Administratur im Allgemeinen und ihrer örtlichen Leitung im Besonderen. Hinfort können alle personellen und finanziellen Ressourcen der Administratur in die praktische Umsetzung der besagten liturgischen und theologischen Leitlinien fließen: neben der Evangelisierung und Seelsorge werden Katechese und Verkündigung sowie der Aufbau und Ausbau von Gottesdienst-Standorten einschließlich Online-Seelsorge im Vordergrund stehen, perspektivisch auch begleitet von Projekten der Diakonie bzw. Caritas. Diese neuen Arbeitsschwerpunkte werden der örtlichen Leitung der Administratur etwas andere Charismen als bisher und insbesondere eine ausgeprägte organisatorische Kompetenz und hohe Belastbarkeit abverlangen.
Vor diesem Hintergrund hat der seit 2018 amtierende örtliche Leiter der Administratur, Bischofsvikar Prof. F. Irenäus Herzberg, bei Bischof Dr. Roald N. Flemestad um Entbindung von seinem Amt nachgesucht. Bischof Flemestad hat dieser Bitte mit Bedauern einerseits und Dank sowie großer Wertschätzung andererseits entsprochen. Nach Rücksprache mit dem Primas der Union von Scranton, Erzbischof Dr. Anthony A. Mikovsky hat er am Hochfest Kreuzerhöhung die örtliche Leitung der deutschen Administratur in die Hände ihres bisherigen Archidiakons, des Priesters und promovierten Pastoraltheologen Dr. Daniel Gerte, gelegt.
Zugleich hat Bischof Dr. Flemestad, in Anerkennung der gelungenen Konsolidierung der deutschen Administratur, ihrem neuen örtlichen Leiter wieder den Amtstitel eines Generalvikars verliehen. Dies stellt eine Rückkehr zur früheren Praxis (vor Juni 2018) dar und ist auch im Kirchenrecht so vorgesehen.
Schon seit Juni 2018 ist Gerte Archidiakon der deutschen Administratur und somit deren Verwaltungsleiter gewesen. Zusätzlich obliegt ihm nun auch die geistliche Leitung der Administratur in Abwesenheit des Bischofs. Amtsvorgänger Herzberg wird weiterhin die Funktion eines Bischofsvikars für theologische Fragen versehen, welche ihm Bischof Flemestad im November 2016 übertragen hat.