Die nordisch-katholische Kuratie Westdeutschlands hat sich bei ihrer Gründung 2016 den heiligen Willibrord als Schutzpatron, als himmlischen Fürbitter, erwählt. Geboren 658 im englischen Northumbria prägte dieser die angelsächsische Mission des 8. Jahrhunderts, maßgeblich im Nordwesten Mitteleuropas. Zum Kreis seiner Gefährten und Schüler gehörte insbesondere der heilige Bonifatius, der „Apostel der Deutschen“. Der heilige Willibrord gilt als „Apostel der Friesen“, der das Licht des Evangeliums insbesondere nach Holland und an den Niederrhein brachte.
Zusammen mit seinem geistlichen Ziehvater, dem heiligen Egbert, stellt er eine direkte persönliche Brücke zwischen der irisch-schottischen und der angelsächsischen Mission in Mitteleuropa dar: Zwölf Jahre lang erhielt der heilige Willibrord in der irischen Abtei Rath-Melsigi unter St. Egbert eine tiefe geistliche Prägung. Spätestens 692 wurde er von diesem zur Mission auf den Kontinent entsandt und 695 von Papst Sergius I. zum Missionserzbischof für Friesland geweiht; sein Bischofssitz wurde das ´niederländische Kastell Utrecht (Ultraiectum).
Die Verbundenheit des heiligen Willibrord zu der (asketisch-monastisch geprägten) iroschottischen Form des Christentums zeigte sich später unter anderem darin, dass er bereits 698 ein Kloster als geistliches Zentrum seines Missionsbistums gründete — und dessen Leitung persönlich übernahm: Die Abtei Echternach (heute Luxemburg) wurde für Erzbischof Willibrord zu einem geistlichen Rückzugsort und zu seiner letzten Ruhestätte, wo er sehr bald nach seinem Tod 739 als Heiliger verehrt wurde.
Der heilige Willibrord zeichnete sich aus durch die besondere Doppelbegabung als Missionar und als Kirchenleiter. Seine Überzeugungskraft wurzelte in seinem großen geistlichen Tiefgang und reichen spirituellen Erfahrungsschatz als Mönch. Insofern verkörpert er auch den Idealtypus des orthodoxen Bischofs — und wird im Westen wie im Osten jedes Jahr am 7. November verehrt.
Heiliger Willibrord, bitte für uns!